Geschichte
Es muss wohl Pioniergeist gewesen sein, der uns im März 1979 dazu trieb, am Rande von Krefeld eine Frontiergemeinschaft zu gründen, die Forest Ranch.
Am Anfang war das Faustrecht. Jedoch wurde dies nicht mit Fäusten und Pistolen ausgetragen. Mit Redlichkeit, Geschick und Beharrlichkeit wurden die Behörden von uns überzeugt, dass die Gründung der Ranch eine gute Sache ist. Ein Stück deutsch-amerikanische Geschichte sollte bei uns gepflegt werden.
Nachdem Recht und Gesetz genüge getan war, machten wir uns daran, das Gelände zu zivilisieren. Von Indianerüberfällen blieben wir verschont. Aber Unrat, Pferdemist und Fäulnis fanden wir vor. Und neben herrlichen Obstbäumen einen heruntergekommenen Pferdestall.
In kurzer Zeit errichteten wir mit viel Fleiß und Einsatzbereitschaft unser „Ranchhaus“. Am 21.7.1979 feierten wir Eröffnung und genossen zum ersten Mal die Früchte unserer Arbeit.
Nach vier langen Jahren harter Arbeit konnten wir Ranchhaus, Bunkhouse, Saloon, Office, Pferdestall, Hühnerstall, Stroh- und Heuschober, Sattelkammer, eine funktionstüchtige Schmiede und eine Koppel für fünf Pferde vorweisen.
Ostern 1983 veranstalteten wir unser erstes richtiges Vereinstreffen. Westernfreunde, Zivilisten und Presse zollten uns Beifall für das Geleistete. Der Erfolg spornte uns an, den eingeschlagenen Kurs beizubehalten und die Arbeit fortzusetzen.
1983 war für ein außergewöhnliches und ereignisreiches Jahr. In Krefeld fand die 300-Jahrfeier der Auswanderer in die USA statt, an der wir uns beteiligten. So stellten wir im Rahmen der Briefmarkenausstellung „KrePhila-83“ mit dem Veranstalter einen historischen Pony-Express zwischen der Ranch und dem SSeidenweberhaus auf die Beine. Eine auch für uns Hobbyisten einzigartige Erfahrung.
Kinder-, Jugend- und Behindertenarbeit waren bei uns immer ein großes Thema. Nicht nur unsere eigenen Kinder wuchsen in das Hobby hinein. Wir beteiligten uns auch an vielen Kinderfesten des Kinderschutzbundes und der katholischen Kirchengemeinde. Verschiedene Behindertengemeinschaften verbringen jährlich einen „Western-Nachmitteg“ mit Musik und Spielen bei uns auf der Ranch.
Aber nicht nur Kinder, Behinderte und Hobbyisten sind auf der Ranch willkommen. Jedermann kann sich bei dem seit 1980 stattfindenden „Tag der offenen Tür“ bei Country-Musik einen Tag in der alten Zeit des Westens verbringen.
„Der Herr sprach zu Moses: Gehe ziehe von dannen, Du und das Volk …, Dich zu bringen in das Land, darin Milch und Honig fließt. …“ (2. Buch Mose, Kap. 33, Vers.1 u. 3).
Auswanderer lassen alles zurück, ausser Sitten, Gebräuche und Ihren Glauben. Deshalb haben wir 1988 begonnen, eine kleine Kapelle zu bauen, welche am 11. Juni 1988 durch Pfarrer Hermann Lunkebein geweiht wurde. Seitdem fanden mehrere Kindtaufen und Hochzeiten darin statt.
Wir danken allen Mitgliedern, freiwilligen Helfern und Förderern für 40 Jahre gute Zusammenarbeit. Wir hoffen, noch viele schöne Jahre gemeinsam auf der Forest Ranch verbringen zu können.